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Am 1. Dezember, es war ein sonniger und nicht zu kalter Sonntag, saßen wir gemütlich beim Frühstück und hatten keine Pläne für den Tag gemacht. Plötzlich stand die Idee im Raum, einen Ausflug zu machen und so nebenbei ein paar Grundstücke anzusehen. Einfach nur so zum Spaß, ohne konkrete Absicht außer vielleicht neben den bislang theoretischen Überlegungen auch die Erfahrung zu machen wie sich so ein weitreichender Schritt anfühlen könnte.

 

Wir hatten im Internet sechs oder sieben Grundstücke entdeckt, die in Bezug auf Größe und Preis unseren Vorstellungen entsprachen und setzten uns kurzentschlossen ins Auto. Die Besichtigungstour führte uns von der ungarischen Grenze quer durch das Mittelburgenland. Dabei fielen uns zwei Dinge auf: wie traumhaft schön touristisch unspektakuläre Teile von Österreich sein können und welches Talent Fotografen beweisen, um die unattraktivsten Baugründe als begehrenswerte Objekte darzustellen. Wir fanden nicht annähernd, was unseren Vorstellungen entsprach. Kurz nach Mittag kamen wir nach Markt Allhau, dem letzten Ort auf unserer Liste. Gleich am Ortseingang, auf einem Hügel über der Dorfmitte, die weiter unten im Tal lag, entdeckten wir das Landgasthaus Stumpfl. Wir hatten ein bisschen Hunger, wollten eine Kleinigkeit essen und nach einem Grundstück in diesem Ort fragen, dessen Angaben nur sehr vage waren.

 

„Grias Eich!“ war das erste was wir vom Wirt hörten. Seine offene, freundliche Art gab uns sofort das Gefühl, als wären wir schon viele Male hier gewesen. Nach dem ausgezeichneten Essen plauderten wir ein wenig und Pepi bot uns an, sich nach dem von uns gesuchten Grundstück zu erkundigen und uns so bald wie möglich Bescheid zu geben.

 

Nach dem Essen suchten wir danach, wurden aber nicht fündig. Zwei Tage später rief Pepi wirklich an und wollte wissen, ob wir es gefunden hätten und entschuldigte sich, weil er auch nicht erfolgreich gewesen war.

 

Dieses freundliche Entgegenkommen von einem Wildfremden war wie ein Ankommen an einem Ort, wo Menschen füreinander da sind und vorurteilsfrei aufeinander zugehen.

 

Das rasche Einschätzen (ob Freund oder Feind) ist instinktiv und lässt sich nicht abstellen, wie wir nach dieser ersten Bewertung damit umgehen ist jedoch abhängig davon, ob wir uns diese „unconscious bias“ bewusst machen. Bist Du Dir Deiner (manchmal negativen) Vorurteile in der Begegnung mit Menschen bewusst und wie gehst Du damit um? 

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